So geht Netzwerken - die geWINnerin

„Vielen ist es gar nicht bewusst: Jeder hat ein Netzwerk. Eine Goldgrube – wenn Sie wissen, wie Sie richtig netzwerken”. So lautet das Credo von Netzwerkexpertin Petra Polk. Netzwerken beginnt bei der Familie und den Nachbarn, geht über Freundinnen und Arbeitskollegen und hört … gar nicht auf. „Jeder Mensch kann Sie weiterbringen und ein potenzieller Empfehlungsgeber sein, wirklich jeder. Sie wissen nie, wer Sie als Nächstes empfehlen wird.”

Netzwerken: Jeder Kontakt ist wertvoll

Einer der größten Fehler beim Networking besteht darin, voreingenommen zu sein und seiner Zielgruppe hinterherzujagen. Das gilt für Offline- wie Online-Networking-Aktivitäten. „Gehen Sie ohne Wertung und Erwartung in die Kommunikation mit neuen Kontakten”, empfiehlt Petra Polk. So halten Sie sich alle Chancen offen.

Deshalb macht es auch wenig Sinn, dass Sie sich überlegen, ob Sie auf der richtigen Netzwerk-Veranstaltung sind, oder die Gesprächspartner die geeigneten sind, oder als Zielgruppe für die eigene Dienstleistung passen. Kurz gesagt: Jeder Kontakt ist wertvoll.

Wichtig ist, andere Menschen zu treffen und das mit einer gewissen Regelmäßigkeit. Die Tipps von Expertin Petra Polk:

Widmen Sie täglich mindestens 30 Minuten dem Online-Networking – allein schon deshalb, um zu wissen, was man über Sie spricht.
Besuchen Sie mindestens eine Veranstaltung pro Woche – das kann alles sein, worauf Sie Lust haben.
Aber, es ist wichtig, bei einem Event beständig dabei zu sein, z.B. einmal im Monat – das schafft Kontinuität, auch in den Kontakten.
Fischen Sie darüber hinaus gerne auch in anderen Teichen – so erweitern Sie Ihr Netzwerk beständig und, ganz wichtig, Sie kennen so weitere Personen, die Sie wiederum weiterempfehlen können.
Knüpfen Sie täglich einen neuen Kontakt und bauen eine Beziehung auf.
Sprechen Sie täglich mindestens eine Empfehlung aus.

Geben kommt vor Bekommen

Daraus ergibt sich der zweite, wichtige Erfolgsfaktor: Es heißt zwar „Geben kommt vor Nehmen”. Die bessere Devise ist aber „Geben kommt vor Bekommen”, sagt Petra Polk: „Empfehlungen erhalten wir dann, wenn wir wiederum bereit sind, Empfehlungen auszusprechen”.

Das ist eine wechselseitige Sache. Nicht umsonst beruhen karmische Business-Strategien auf der Idee, dass man andere auf ihrem Weg zum Erfolg unterstützt, um selbst dorthin zu gelangen. Wenn Sie nur Kontakte knüpfen möchten, um persönlich weiter zu kommen, wird Ihr Gegenüber das spüren. „Sie knüpfen Kontakte in erster Linie für Ihr Netzwerk, nicht für sich selbst“, betont Petra Polk.

„Viele denken bei Netzwerkkontakten immer nur an zukünftige Kunden”. Darum geht es nicht. Ein Netzwerk hält so vielfältige, nützliche Kontakte hinter den Kontakten bereit: Interessenten, Multiplikatoren, Kooperationspartner, Empfehlungsgeber, Presse- und Medienkontakte, Veranstalter, Kollegen aus Ihrer Branche, Freunde und Fans, Institutionen, Vereine, Organisationen, Businessnetzwerke, Mentoren und Berater, Charity-Veranstalter, Lieferanten um nur einige zu nennen.

Networking ist Präzisionsarbeit

Das heißt nun nicht, dass Sie kein(e) Ziel(e) beim Netzwerken verfolgen sollen. Im Gegenteil. „Networking erfordert Klarheit”, so die Gründerin von W.I.N Women in Network, der überregionalen Community für Frauen in Business und Karriere. „Wenn Sie nicht wissen, ob Sie von Frankfurt nach Hamburg oder Zürich reisen möchten, werden Sie nicht ankommen”.

Dieselbe Klarheit in Bezug auf Ihr Handeln im Business, das Warum, sollten Sie auch beim Netzwerken ausstrahlen. Darauf aufbauend können Sie viel leichter neugierig machen und in Beziehung treten. Aber „steigen Sie trotzdem immer mit Small Talk ein. Gemeinsamkeiten verbinden. Wenn die Vertrauensbasis passt, werden Sie von Ihren Kontakten Empfehlungen bekommen”.

„Machen Sie sich folgende Gedanken”, rät Petra Polk:

Was macht Sie einzigartig?
Wie ist Ihre Positionierung?
Worin besteht Ihr Expertenstatus?
Wer ist Ihre Zielgruppe?
Welches Problem lösen Sie für diese?

Je klarer Sie diesbezüglich sind, umso eher können Sie eine Beziehung aufbauen und Vertrauen herstellen. Je besser man weiß, wofür Sie stehen, umso eher kann eine Gesprächspartnerin darüber erzählen – und umso leichter kann man Sie weiterempfehlen.

Wie bleiben Sie bei Ihren Netzwerkaktivitäten in Erinnerung?

Natürlich hilft es, wenn Sie eine Nische besetzen, ein Alleinstellungsmerkmal haben, eine gute Story zu erzählen haben. Das hilft Ihnen definitiv auch dabei, in die Medien zu kommen. Jedes Magazin, jede Redaktion ist dankbar für eine gute Geschichte. Und man weiß nie, welcher Netzwerkkontakt zufällig eine Journalistin kennt.

Last but not least: Es ist nicht „verboten”, gezielt nach Empfehlungen zu fragen. „Trauen Sie sich ruhig”, ermuntert Petra Polk. Wenn Sie nicht kommunizieren, welche Empfehlungen Sie benötigen, kann man keine für Sie aussprechen. „Überlegen Sie sich, was genau Sie brauchen, wen genau Sie suchen.” Das können auch Kooperationspartner sein.